Mal gut, mehr schlecht.
Sensible Einsichten in die Innenwelten der Depression

»Du sitzt in deiner Wohnung, siehst die Dinge um dich herum, dann wird das Licht immer weiter heruntergedimmt, du siehst immer weniger, bis nichts mehr da ist: So ist die Depression.«
Mareike

Psychische Krankheiten sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig, und doch sind die konkreten Symptome für viele Menschen rätselhaft und schwer greifbar.

Mit verschiedenen medialen Formaten ermöglicht das Projekt »Mal gut, mehr schlecht.« die Krankheit Depression besser zu verstehen – durch Bilder und Worte.

Eineinhalb Jahre stand die Fotografin und Projektinitiatorin Nora Klein im vertrauensvollen Austausch mit betroffenen Personen. Durch intensive Gespräche gelang es ihr, jenseits von Worten eine eigene, bildliche Ausdrucksform für die Gefühlswelt depressiver Menschen zu finden. Mit sensiblen Portraits und abstrakten Bildwelten macht sie eine unsichtbare Krankheit sichtbar. Ihre Fotos sind eindringliche Einsichten in die Innenwelten der Depression und werden durch Gesprächsprotokolle der Projektteilnehmenden ergänzt.

2017 erschien der Bildband im Hatje Cantz Verlag sowie die Ausstellung.

Seit 2018 wird das Projekt ergänzt durch eine deutschlandweite Vortragsreihe. Die Fotografin Nora Klein und die Projektteilnehmende Sabine Fröhlich sind dafür mit einer visuellen Präsentation unterwegs und machen eine unsichtbare Krankheit sichtbar.

»Ich konnte – endlich! – die Erkrankung nachvollziehen und versuchen zu verstehen. Danke«
Auszug Gästebuch vom 11.10.2019

»Mal gut, mehr schlecht.« ermöglicht Familienmitgliedern von betroffenen Menschen Zutritt zu einer unbekannten Welt und kann helfen Verständnis zu entwickeln. Depressionserfahrene Menschen fühlen sich solidarisiert und therapeutisches Fachpersonal nutzt den Bildband als Kommunikationsgrundlage im Beratungsgespräch.

Nicht nur die Offenheit und das Vertrauen der Teilnehmenden haben das Projekt möglich gemacht. Durch die umfangreiche Förderung zahlreicher Initiativen, Unternehmen und Stiftungen konnte »Mal gut, mehr schlecht.« wachsen und sich entwickeln. Unser Dank gilt der Deutschen DepressionsLiga e.V., der BARMER, der Town & Country Stiftung, der Eckhard Busch Stiftung und der Sparkassenstiftung Erfurt. Das Buch wurde von der Stiftung Buchkunst für die Auszeichnung der »Schönsten Deutschen Bücher 2017« nominiert.